Börsengehandelte Fonds, bekannt als ETFs (Exchange-Traded Funds), haben sich in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Anlageinstrumente entwickelt. Sie bieten eine einzigartige Kombination aus Zugänglichkeit, Flexibilität und Diversifikation, was sie sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Anleger attraktiv macht.
Zunächst einmal wollen wir klären, was ETFs genau sind, wie sie funktionieren und warum Millionen Menschen weltweit auf sie setzen.
Was ist ein ETF?
Ein ETF ist ein Anlageinstrument, das verschiedene Vermögenswerte wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffe in einem einzigen Fonds bündelt.
Darüber hinaus werden diese Fonds an der Börse wie herkömmliche Aktien gehandelt, was bedeutet, dass sie während der Handelszeiten jederzeit gekauft und verkauft werden können.
Ein zentrales Merkmal von ETFs besteht darin, dass sie in der Regel einen bestimmten Index nachbilden, beispielsweise den S&P 500, den NASDAQ-100 oder den DAX. Auf diese Weise können Anleger eine Rendite erzielen, die nahe an der des gesamten Marktes oder eines bestimmten Sektors liegt, ohne auf einzelne Unternehmen angewiesen zu sein.
Vorteile von ETFs
ETFs bieten zahlreiche Vorteile, die sie von anderen Finanzinstrumenten abheben:
- Diversifikation
Wenn Sie einen ETF kaufen, erhalten Sie Zugang zu einer Vielzahl von Vermögenswerten. Beispielsweise umfasst ein ETF, der den S&P 500 abbildet, die Aktien der 500 größten US-Unternehmen. Folglich reduziert sich das Risiko im Vergleich zu einem Investment in einzelne Unternehmen. - Zugänglichkeit
Da ETFs wie gewöhnliche Aktien gehandelt werden, können sie jederzeit während des Handelstages gekauft oder verkauft werden. Daher eignen sie sich ideal für ein aktives Portfoliomanagement. - Niedrige Kosten
Außerdem haben die meisten ETFs im Vergleich zu traditionellen Investmentfonds geringere Verwaltungsgebühren. Das liegt am passiven Management: Der Fonds folgt einfach einem Index, anstatt zu versuchen, ihn zu schlagen. - Transparenz
Nicht zuletzt können Anleger leicht nachvollziehen, welche Werte in einem ETF enthalten sind, da diese Informationen täglich aktualisiert werden.
Nachteile von ETFs
Trotz der offensichtlichen Vorteile sollte man einige potenzielle Risiken beachten:
- Marktrisiko
ETFs bilden die Entwicklung des Marktes oder Sektors ab, dem sie folgen. Wenn der Markt fällt, sinkt auch der Wert des ETFs. - Liquiditätsrisiko
Manche spezialisierte oder wenig nachgefragte ETFs können eine geringe Liquidität aufweisen, was den An- und Verkauf zu einem fairen Preis erschwert. - Komplexe Auswahl
Es gibt zahlreiche ETFs mit unterschiedlichen Strategien und Zusammensetzungen. Folglich kann eine unpassende ETF-Wahl die eigenen Anlageziele verfehlen.
Warum sind ETFs bei Anlegern so beliebt?
Die Beliebtheit von ETFs ist auf ihre Vielseitigkeit und ihre Anpassungsfähigkeit an moderne Anlegerbedürfnisse zurückzuführen. Insbesondere sind folgende Punkte hervorzuheben:
- Zugang zu weltweiten Märkten
ETFs ermöglichen es, in verschiedene Regionen und Branchen zu investieren, darunter auch Schwellenländer, Technologie, Energie und vieles mehr. - Niedrige Einstiegshürden
Für ein Investment in ETFs sind keine großen Kapitalbeträge erforderlich. Somit kann man bereits mit kleinen Beträgen beginnen, was vor allem für Einsteiger von Vorteil ist. - Einfache Automatisierung
Darüber hinaus kann man mithilfe von ETFs leicht automatisierte Sparpläne bei vielen Brokern einrichten. Dadurch wird das Portfolio regelmäßig aufgestockt, ohne dass man sich ständig darum kümmern muss.
Haupttypen von ETFs
Am Markt gibt es viele ETF-Arten, die für unterschiedliche Ziele geeignet sind:
- Index-ETFs
Diese Fonds folgen gängigen Marktindizes wie dem S&P 500, dem Dow Jones oder den MSCI Emerging Markets. - Anleihen-ETFs
Sie beinhalten Staats-, Unternehmens- oder Kommunalanleihen. - Rohstoff-ETFs
Hier wird in Gold, Öl, Silber oder andere Rohstoffe investiert. - Sektor-ETFs
Diese konzentrieren sich auf bestimmte Branchen wie Technologie, Gesundheitswesen oder Energie. - Inverse und gehebelte ETFs
Diese sind für aktive Trader gedacht, die Risiken absichern oder von fallenden Märkten profitieren möchten.
Wie investiert man in ETFs in Deutschland, Österreich und der Schweiz?
Nun möchten wir den konkreten Ablauf für die DACH-Region darstellen.
1. Wahl des Brokers
Zunächst benötigen Sie einen zuverlässigen Broker. Sowohl lokale als auch internationale Anbieter stehen zur Verfügung. Beispiele:
- Deutschland: Trade Republic, Scalable Capital, Comdirect
- Österreich: Flatex, Erste Bank, DADAT
- Schweiz: Swissquote, PostFinance, Interactive Brokers
Achten Sie bei der Broker-Wahl auf Gebühren, Benutzerfreundlichkeit und die Verfügbarkeit der gewünschten ETFs.
2. Welche Kontoart sollte man wählen?
Als nächstes geht es um die passende Kontoart:
- In Deutschland wird häufig ein Depot-Konto genutzt.
- In Österreich kann man entweder ein klassisches Brokerkonto oder Bankangebote wahrnehmen.
- In der Schweiz stehen Securities Accounts zur Verfügung, die oft internationalen Marktzugang bieten.
Außerdem sollten Sie prüfen, ob Ihr Konto automatische Wiederanlage (Acc) oder Dividendenausschüttung (Dist) unterstützt.
3. Welche ETFs wählen?
Sobald Sie ein Konto und einen Broker haben, können Sie passende ETFs auswählen. Beliebte Kategorien sind:
- Breiter Markt: z. B. iShares Core MSCI World UCITS ETF (Ticker: IWDA)
- Europäische Aktien: z. B. Lyxor EURO STOXX 50 ETF
- Sektor-Fonds: z. B. ETFs, die Technologie oder Energie abbilden
Beim Auswahlprozess ist der Blick auf die Gesamtkostenquote (TER) wichtig – je niedriger, desto besser.
4. Wie kauft man einen ETF?
Im nächsten Schritt gehen Sie wie folgt vor:
- Laden Sie Guthaben auf Ihr Brokerkonto.
- Geben Sie den Ticker (z. B. IWDA oder SXR8) ein.
- Wählen Sie die gewünschte Stückzahl.
- Bestätigen Sie Ihre Order und beobachten Sie anschließend Ihr Portfolio.
Gerade in Deutschland und Österreich sind ETF-Sparpläne (Sparplan) eine gute Möglichkeit, regelmäßig automatisiert zu investieren.
5. Wichtige Aspekte bei der Geldanlage
Abschließend sollten Sie steuerliche Aspekte berücksichtigen. Zum Beispiel:
- In Deutschland unterliegen Dividenden und Kursgewinne der Kapitalertragsteuer, jedoch gibt es einen Freibetrag (801 Euro pro Person und Jahr).
- In Österreich gilt ein Steuersatz von 27,5 % auf Kapitaleinkünfte.
- In der Schweiz werden Dividenden besteuert, während Kursgewinne in der Regel steuerfrei sind, sofern Sie Privatanleger sind.
Gleichzeitig sollten Sie immer Ihre langfristigen Anlageziele im Blick behalten und auf Diversifikation achten.
Fazit
ETFs sind ein leistungsstarkes Instrument, das Anlegern vielfältige Möglichkeiten bietet. Dank ihrer Zugänglichkeit, niedrigen Kosten und Flexibilität bleiben sie sowohl bei Privatanlegern als auch bei institutionellen Investoren gefragt. Wenn Sie eine einfache Methode zur Diversifizierung oder zum Zugang zu neuen Märkten suchen, könnten ETFs die ideale Wahl sein.
Denken Sie jedoch daran, dass jede Investition Risiken birgt. Vor dem Kauf eines ETFs ist es ratsam, den Markt gründlich zu analysieren und Ihre finanziellen Ziele zu prüfen. Wenn wir bereits erfahren haben, was ETFs sind, könnte es interessant sein, einen Krypto-Leitfaden für Anfänger zu lesen: Krypto für Anfänger 2025: Leitfaden für DACH Region.
Die 4 häufigsten Fragen zu ETFs:
1. Was ist ein ETF leicht erklärt?
Ein ETF (Exchange-Traded Fund) ist ein Anlagefonds, der verschiedene Vermögenswerte wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffe bündelt und an der Börse wie eine gewöhnliche Aktie gehandelt wird. Somit ist er eine einfache Möglichkeit, das Portfolio zu diversifizieren, ohne einzelne Werte kaufen zu müssen.
2. Worin unterscheiden sich ETFs von Investmentfonds?
Der Hauptunterschied besteht darin, dass ETFs während des gesamten Handelstages in Echtzeit gehandelt werden, während Investmentfonds nur zum Preis am Tagesende gekauft oder verkauft werden können. Zudem bieten ETFs oft niedrigere Gebühren und höhere Transparenz.
3. Wie hoch ist die Mindesteinlage für ETF-Investments?
Das hängt vom Kurs einer einzelnen ETF-Anteilsscheine ab. Beispielsweise können Sie bereits mit 50 € starten, wenn eine ETF-Aktie 50 € kostet. Daher sind ETFs für viele Anleger zugänglich.
4. Eignen sich ETFs für langfristige Investitionen?
Ja, ETFs eignen sich optimal für langfristige Anlagestrategien. Gerade Index-ETFs ermöglichen Renditen, die dem Marktwachstum entsprechen, was sie zu einer guten Option für Renten- oder Sparportfolios macht.
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