Wir setzen unsere Serie über Schweizer Unternehmen fort. Nach den Analysen zu UBS, Credit Suisse und Meyer Burger richten wir den Fokus heute auf das Pharmaunternehmen Sandoz Group AG (Ticker: SDZ.SW, SIX). Seit der Abspaltung von Novartis im Jahr 2023 wird die Sandoz-Aktie separat gehandelt und zieht das Interesse sowohl von Einsteigerinnen und Einsteigern als auch von erfahrenen Anlegern auf sich.
In diesem Beitrag: ein kurzer Überblick über das Unternehmen, die Kursentwicklung zum 4. April 2025, die Finanzzahlen für das Geschäftsjahr 2024 sowie die aktuellen Analystenprognosen zur Sandoz-Aktie für 2025–2026. Und wie immer versuchen wir am Ende die zentrale Frage zu beantworten: Soll man die Sandoz-Aktie im April 2025 kaufen?
Was Anleger über Sandoz und die Abspaltung von Novartis wissen sollten
Wir betonen immer wieder: Unser Blog richtet sich an Einsteigerinnen und Einsteiger in die Welt der Geldanlage. Deshalb versuchen wir, unsere Analysen so zu gestalten, dass sie für alle verständlich sind. Auch wenn das Unternehmen recht bekannt ist, sollte man dennoch kurz erwähnen, womit es sich beschäftigt.
Sandoz ist ein Schweizer Pharmaunternehmen, das sich auf die Herstellung von Biosimilars und Generika spezialisiert hat. Am 4. Oktober 2023 hat sich Sandoz offiziell von Novartis abgespalten und ist seither ein eigenständiges Unternehmen.
Darüber hinaus positioniert sich Sandoz als stabiler Akteur im Gesundheitswesen mit verlässlichen Cashflows. Das unterscheidet das Unternehmen deutlich von risikoreichen Biotech-Firmen in frühen Entwicklungsphasen. Sandoz setzt gezielt auf den Massenmarkt und baut ihr Portfolio an Arzneimitteln aus, deren Patentschutz bei den grossen Pharmakonzernen ausgelaufen ist.
Aktienkurs Sandoz (SDZ.SW) im Überblick – Stand April 2025
Ein kurzer Blick auf die wichtigsten Kennzahlen zum 4. April 2025: Die Sandoz-Aktie (SDZ.SW) wurde zu einem Kurs von 33 CHF gehandelt. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um 12 % gefallen. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens liegt aktuell bei 14,21 Milliarden Schweizer Franken.
Interessant ist dabei das Handelsvolumen: Am selben Tag wurden 2,36 Millionen Aktien gehandelt – mehr als doppelt so viel wie das durchschnittliche Volumen von 1,14 Millionen. Das deutet höchstwahrscheinlich auf ein gestiegenes Interesse unter Anlegern hin.
Zur Erinnerung: Der Börsengang von Sandoz erfolgte im Oktober 2023 an der Schweizer Börse SIX. Der Startkurs lag damals bei 24 CHF, und die Marktkapitalisierung betrug rund 11 Milliarden Franken.
Sandoz Geschäftsbericht für das Gesamtjahr 2024
Am 5. März 2025 hat das Unternehmen seine Finanzergebnisse für das gesamte Jahr 2024 veröffentlicht. Wie gewohnt fassen wir die wichtigsten Punkte kurz zusammen – wer möchte, findet hier auch den Link zum vollständigen Bericht.
Aus unserer Sicht besonders bemerkenswert: Im Jahr 2024 konnte Sandoz bedeutende finanzielle Fortschritte erzielen. Zum ersten Mal überstieg der Nettoumsatz die Marke von 10 Milliarden US-Dollar – das entspricht einem Plus von 9 % gegenüber dem Vorjahr.
Besonders stark wuchs der Bereich Biosimilars, in dem der Umsatz um 30 % auf 2,853 Milliarden US-Dollar stieg. Der Grund: erfolgreiche Neueinführungen wie Tyruko® und Pyzchiva® sowie die anhaltend hohe Nachfrage nach bestehenden Produkten.
Das operative Ergebnis belief sich auf 307 Millionen US-Dollar – und lag damit 18 % unter dem Wert von 2023. Der Rückgang ist vor allem auf einmalige Ausgaben im Zusammenhang mit der Abspaltung von Novartis und der laufenden Umstrukturierung des Geschäfts zurückzuführen.
Warum ist die Aktie Sandoz (SDZ.SW) gestiegen?
Im Folgenden fassen wir einige Gründe zusammen, warum die Sandoz-Aktie (SDZ.SW) in diesem Jahr unter Druck geraten ist. Wir heben drei wichtige Entwicklungen aus dem Jahr 2025 hervor:
1. Sorgen über mögliche Strafzölle. Zwischen Anfang März und Anfang April verlor die SDZ.SW-Aktie über 15 % an Wert. Der Hauptgrund: Die verschärften handelspolitischen Spannungen, ausgelöst durch den US-Präsidenten, haben weltweit für Unruhe gesorgt. Anleger befürchten neue Zölle auf pharmazeutische Produkte.
Man sollte jedoch dazusagen: Sandoz erzielt den Grossteil ihres Umsatzes in Europa und ist in den USA nur begrenzt aktiv (weniger als 20 % der Erlöse). Der Kursrückgang scheint daher eher im Zusammenhang mit der allgemeinen Stimmung an den US-Börsen zu stehen.
2. Preisdruck im Generika-Markt. Ein weiterer Punkt ist der zunehmende Preisdruck im Generika-Segment, insbesondere im Zusammenhang mit globalen Handelsspannungen. Und das, obwohl das Geschäft mit Biosimilars zuletzt stark gewachsen ist.
3. Ermittlungen gegen Sandoz und Bexal. Laut MarketWatch wurde am 4. April 2025 bekannt, dass die spanische Wettbewerbsbehörde ein Verfahren gegen Sandoz und deren Tochtergesellschaft Bexal eingeleitet hat. Der Vorwurf: Austausch von wettbewerbsrelevanten Informationen. Auch diese Nachricht dürfte das Vertrauen der Investoren belastet und den Kurs zusätzlich unter Druck gesetzt haben.
Dividende der Sandoz Aktie: Auszahlung und Rendite 2024–2025
Da Sandoz erst seit Kurzem ein eigenständiges Unternehmen ist, liegen Dividendendaten erst ab dem Jahr 2024 vor. Die Ausschüttung erfolgt jeweils einmal im Jahr im April.
Jahr | Dividende pro Aktie | Auszahlungstermin | Dividendenrendite |
2025 | 0,60 СHF | 23.04.2025 | 1,82% |
2024 | 0,45 CHF | 07.05.2024 | 1,36% |
Falls du im April 2025 überlegst, Aktien von SDZ.SW zu kaufen oder aufzustocken, hast du noch die Möglichkeit, die Dividende zu erhalten. Der Ex-Dividenden-Tag ist der 17. April 2025 – das bedeutet: Du musst die Aktie spätestens am Tag davor im Depot haben, um anspruchsberechtigt zu sein.
Angenommen, du investierst als in der Schweiz steuerpflichtige Person 10’000 CHF in Sandoz-Aktien zum Kurs von 33 CHF – dann erhältst du rund 303 Aktien. Bei einer Dividende von 0,60 CHF pro Aktie ergibt sich eine Bruttoausschüttung von gut 181 CHF.
Nicht vergessen: Auf Dividenden wird in der Schweiz eine Verrechnungssteuer von 35 % erhoben. Das heisst, du bekommst zunächst nur etwa 118 CHF ausgezahlt. Die gute Nachricht: Wenn du deine Dividenden korrekt in der Steuererklärung deklarierst, kannst du dir die einbehaltenen rund 60 CHF in voller Höhe zurückholen.
Sandoz Aktie Prognose, Kursziel 2025–2026 von Analysten
Laut der Plattform Aktien.Guide haben sich bis April 2025 bereits 17 Analysten zur Sandoz-Aktie geäußert. Davon empfehlen 11 den Kauf, 6 raten zum Halten – und niemand spricht eine Verkaufsempfehlung aus.
Insgesamt ist das ein durchaus positives Signal, besonders für alle, die noch neu im Thema Investieren sind. Natürlich sind Analystenmeinungen keine Garantie. Aber sie spiegeln die aktuelle Markteinschätzung wider und können ein nützlicher Orientierungspunkt bei der eigenen Analyse sein.
Schaut man auf die Kursziele, so liegt das durchschnittliche Preisziel für das Jahr 2026 bei knapp 45 CHF. Zum Vergleich: Am 4. April 2025 lag der aktuelle Kurs bei 33 CHF – das bedeutet ein erwartetes Aufwärtspotenzial von über 35 %.
Sandoz Aktie Kaufen oder nicht im April 2025?
Und jetzt – zu meiner persönlichen Einschätzung. Ich selbst halte derzeit keine Aktien von Sandoz (SDZ.SW), aber ich ziehe sie durchaus als potenziellen defensiven Wert für mein Portfolio in Betracht. Verzeiht – aber mit US-Aktien habe ich mich mittlerweile zur Genüge ausgetobt 🙂
Wenn du also auf der Suche nach Stabilität bist und überlegst, dein Depot um den Gesundheitssektor zu erweitern, dann verdient Sandoz zumindest einen Platz auf deiner Watchlist.
Allerdings dürften die Aktien eher für langfristig orientierte Anleger spannend sein. Wer hofft, schnell einzusteigen, ein paar Wochen zu warten und dann mit ordentlichem Gewinn wieder auszusteigen – für den ist das hier wahrscheinlich nicht das passende Papier. Wir sprechen hier von einem etablierten Konzern, nicht von einem volatilen Pharma-Startup.
Diskutieren kannst du das Thema gern mit uns im Reddit-Forum r/Aktien_Schweiz – dort sammeln wir News, Einschätzungen und Ideen rund um Schweizer Aktien (und mehr).
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Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Finanzberatung dar. Der Inhalt spiegelt die persönliche Meinung des Autors wider und ist nicht als Anlageempfehlung zu verstehen.