Heute richten wir unseren Fokus auf die Voestalpine AG (Tickersymbol: VOE an der Wiener Börse). Der Konzern zählt zu den bedeutendsten Industrieunternehmen Österreichs und ist insbesondere für seine Lösungen im Bereich Stahl und Innovationen in der Metallverarbeitung bekannt. Doch die Voest-Aktie steht heute längst nicht mehr nur für klassischen Stahl – Themen wie grüne Energie, Wasserstoff und nachhaltige Produktion rücken zunehmend in den Vordergrund.
In unserer Analyse werfen wir einen Blick darauf, wofür das Unternehmen bekannt ist, wie sich der aktuelle Aktienkurs im April 2025 entwickelt, was der jüngste Finanzbericht gezeigt hat, welche Risiken bestehen, welche Kursprognosen Analysten für 2025–2026 abgeben – und schließlich: Lohnt sich ein Einstieg in die Voestalpine-Aktie im April 2025?
Was ist Voestalpine und wofür ist das Unternehmen bekannt?
In diesem Abschnitt stellen wir wie gewohnt das Unternehmen kurz vor – selbst wenn es sich um einen bekannten Konzern handelt. Der Grund: Unser Blog richtet sich an Einsteigerinnen und Einsteiger im DACH-Raum, also nicht nur an ein österreichisches Publikum.
Voestalpine ist ein österreichischer Industriekonzern mit fast hundertjähriger Geschichte. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Linz und ist in über 50 Ländern aktiv. Bekannt ist Voestalpine vor allem als Hersteller von hochwertigem Stahl, der unter anderem in der Automobilindustrie, im Eisenbahninfrastrukturbau, in der Energiewirtschaft und sogar in der Luft- und Raumfahrt verwendet wird.
Doch Voestalpine steht heute nicht mehr nur für klassischen Stahl. Das Unternehmen investiert gezielt in wasserstoffbasierte Stahlproduktion – mit Projekten wie H2FUTURE und HYFOR. Im Jahr 2025 bleibt der Fokus klar auf „grünem Stahl“. Bis 2030 will Voestalpine die CO₂-Emissionen um 30 % senken.
Aktienkurs Voestalpine im April 2025
Zum Stand vom 11. April 2025 notierten die Aktien von Voestalpine (Tickersymbol: VOE an der Wiener Börse) bei rund 20 Euro. Das bedeutet ein Plus von über 11 % seit Jahresbeginn. Zum Vergleich: Der Börsenstar Nvidia (NVDA) hat im gleichen Zeitraum fast 20 % verloren.
Interessant ist auch die aktuelle Marktkapitalisierung von Voestalpine – sie liegt bei etwa 3,4 Milliarden Euro. Das macht das Unternehmen ohne Zweifel zu einem bedeutenden Player im europäischen Industriesektor.
Ebenfalls erwähnenswert: die vergleichsweise attraktive Dividendenrendite von 3,4 % (mehr dazu weiter unten).
Auf der Negativseite steht derzeit ein Verlust im letzten Berichtszeitraum, mit einem Ergebnis je Aktie (EPS) von -0,25 €. Das ist nicht zwingend ein Alarmsignal – insbesondere bei Unternehmen, die stark in ihre Weiterentwicklung investieren.
Zudem fällt der Anlegerinteresse aktuell eher verhalten aus: Während das durchschnittliche Handelsvolumen bei rund 393.000 liegt, bewegt es sich derzeit bei nur etwa 191.000. Insgesamt bleibt die Kursentwicklung jedoch stabil.
Letzter Quartalsbericht von Voestalpine: Q3 2024/25
Die Voestalpine AG veröffentlichte am 12. Februar 2025 ihren Bericht zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25. Achtung: Es handelt sich dabei um den Zeitraum vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2024. Hier folgt eine kompakte Zusammenfassung – den vollständigen Bericht verlinken wir an dieser Stelle.
Im Q3-Bericht meldete Voestalpine einen Rückgang des EBITDA* um 32 % auf 250,3 Millionen Euro. Damit liegt das Ergebnis leicht unter den Erwartungen der Analysten, die mit 258,8 Millionen Euro gerechnet hatten. Der Rückgang ist in erster Linie auf eine schwächere Nachfrage in der europäischen Automobil- und Bauindustrie zurückzuführen. Infolge dessen wurde auch der EBITDA-Jahresausblick nach unten angepasst – von ursprünglich 1,4 Milliarden Euro auf nun rund 1,3 Milliarden Euro.
*Zur Erinnerung für Einsteigerinnen und Einsteiger: Das EBITDA bezeichnet den Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen – eine wichtige Kennzahl zur Bewertung der operativen Ertragskraft.
Trotz der Herausforderungen setzt Voestalpine ihre Maßnahmen zur Portfoliooptimierung und Restrukturierung fort. Besonders hervorzuheben sind der Verkauf von Buderus Edelstahl sowie die Neuordnung der Sparte Automotive Components in Deutschland.
Der vollständige Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2024/25 wird voraussichtlich am 4. Juni 2025 veröffentlicht.
Welche Risiken birgt ein Investment in Voest-Aktien im Jahr 2025?
Wir möchten das Thema Risiken, das wir im Abschnitt zum Quartalsbericht bereits angerissen haben, an dieser Stelle vertiefen. Es gibt mehrere Faktoren, die Anlegerinnen und Anleger im Jahr 2025 im Blick behalten sollten – wir heben zwei zentrale Risiken hervor:
1. Handelskonflikte im Jahr 2025. Leider betrifft dieses Risiko nahezu alle Aktienmärkte im Jahr 2025. Die weltweit angespannte geopolitische Lage hat direkte Auswirkungen auf die globale Wirtschaft – und selbstverständlich auch auf österreichische Unternehmen.
Die Einführung neuer Zölle auf Stahlimporte durch die USA könnte das Exportgeschäft von Voestalpine spürbar belasten – insbesondere in den Segmenten OCTG (Öl- und Gasröhren) und Hochleistungsmetalle. Das wiederum könnte zu zusätzlichen Kosten führen und sich negativ auf zukünftige Geschäftsergebnisse auswirken.
2. Volatilität der Voestalpine-Aktie. Etwas überraschend, aber die Volatilität der VOE-Aktie ist keineswegs ein neues Phänomen. Die Kursbewegungen waren auch vor der aktuellen politischen Unsicherheit deutlich spürbar.
Ein Blick über den Jahresanfang 2025 hinaus zeigt: Innerhalb eines Jahres (April 2024 bis April 2025) verlor die Voest-Aktie über 24 % an Wert. Auf Sicht von zwei Jahren (April 2023 bis April 2025) beträgt das Minus sogar rund 34 %.
Für langfristige Investoren ist das kein unmittelbarer Grund zur Sorge – für kurzfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger aber durchaus ein Aspekt, den man berücksichtigen sollte.
Voest-Aktie: Dividenden 2020 bis 2025
Zum aktuellen Stand (11. April 2025) hat Voestalpine noch keine konkrete Dividende für das Geschäftsjahr 2024/25 bekanntgegeben.
Die finale Ausschüttungssumme wird voraussichtlich auf der ordentlichen Hauptversammlung beschlossen, die für den 2. Juli 2025 angesetzt ist. Nach der Genehmigung sollen die Dividenden am 15. Juli 2025 ausgezahlt werden.
Zur besseren Übersicht haben wir in der folgenden Tabelle die Dividenden der letzten Jahre zusammengefasst. Voestalpine schüttet bereits seit 1995 regelmäßig einmal jährlich eine Dividende aus.
Finanzjahr* | Dividende pro Aktie | Dividendenrendite |
2024/2025 | 3,4% | |
2023/2024 | 0,70 € | 2,5% |
2022/2023 | 1,50 € | 6,0% |
2021/2022 | 1,20 € | 3,6% |
2020/2021 | 0,50 € | 2,0% |
Geschäftsjahr: Bei der Voestalpine AG beginnt das Geschäftsjahr am 1. April und endet am 31. März des Folgejahres.
Voest-Aktie: Prognose 2025–2026 laut Analysten
Laut Daten von Finanzen liegt das durchschnittliche Kursziel für die Voestalpine-Aktie bei rund 26 Euro – basierend auf den Einschätzungen von 12 Analysten. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von etwa 30 % gegenüber dem aktuellen Kurs vom 11. April 2025. Ein solcher Abstand zur aktuellen Bewertung kann auf eine mögliche Erholung des Aktienkurses hindeuten.
Die Prognosen sind allerdings breit gefächert: Das niedrigste Kursziel liegt bei 21,50 Euro, das höchste bei 36 Euro. Solche Einschätzungen garantieren selbstverständlich keine Kursgewinne, geben aber einen guten Überblick darüber, wie Analysten die Perspektiven von Voestalpine für die kommenden zwölf Monate einschätzen.
Sollte man die Voest-Aktie im April 2025 kaufen?
Zum Schluss noch eine persönliche Einschätzung – schließlich sind wir ein Blog und kein Nachrichtenportal.
Meiner Meinung nach verdient die Voestalpine-Aktie (VOE) definitiv Aufmerksamkeit. Ich selbst halte derzeit keine Position, aber das Unternehmen steht auf meiner persönlichen Watchlist.
Insgesamt ist Voestalpine ein klassisches Beispiel für ein solides europäisches Industrieunternehmen. Ein klarer Pluspunkt sind die positiven Analystenprognosen für die kommenden zwölf Monate.
Natürlich handelt es sich hier nicht um einen „Hype-Titel“ wie im Bereich Künstliche Intelligenz oder Kryptowährungen. Aber für langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger könnte die Voest-Aktie durchaus ein interessanter Bestandteil des Portfolios sein.
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